Konjunkturprogramme!?

Die Politik beschließt Konjunkturprogramme, deren gigantische Summen Zuversicht und Sicherheit stiften sollen. Die Mehrwertsteuer wird zeitweise gesenkt, um den Konsum und damit die Wirtschaft anzukurbeln. Nach dem Konsum von Medien hat sich Shoppen zur beliebtesten Freizeitbeschäftigung der Deutschen entwickelt. Geld verdienen und Geld ausgeben ist zur neuen Leitreligion in unsrer Gesellschaft geworden. Gibt es aber auch Konjunkturprogramme für das, was nicht käuflich ist? Sicherlich sind in der momentanen Lage finanzielle Kraftanstrengungen sinnvoll. Aber nicht minder wichtig sind jetzt auch soziale und spirituelle Kraftanstrengungen. Daran erinnert der Prophet Jesaja, indem er schreibt: "Kommt und kauft ohne Geld, ohne Bezahlung Wein und Milch. Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht?"(Jesaja 55, 1f)

Mehr als genug ist schon da. Es braucht keine zusätzlichen Anreize. Denn Gottes Liebe und Reichtum sind schon zum Greifen nahe. Gottes Spuren in der Schöpfung gilt es zu entdecken und zu leben. Solidarität und Hilfsbereitschaft sind ständig abrufbar.

Gratis!

11. Juli: Namenstag des Heiligen Benedikt von Nursia

Am 11. Juli feiert die Kirche den Namenstag des Heiligen Benedikt, der zum Patron Europas ernannt wurde. Geboren 480 in Nursia in Umbrien, gestorben 547 im Kloster Montecassino südlich von Neapel. Er gilt als Vater des abendländischen Mönchtums, das die Kultur in Europa stark mitgeprägt hat. In seiner Ordensregel heißt es unter anderem unter der Überschrift: Die Zuteilung des Notwendigen:

Man halte sich an das Wort der Schrift: "Jedem wurde so viel zugeteilt wie er nötig hatte." Wer weniger braucht, danke Gott und sei nicht traurig. Wer mehr braucht, werde demütig wegen seiner Schwäche und nicht überheblich wegen der ihm erwiesenen Barmherzigkeit. So werden alle Glieder der Gemeinschaft im Frieden sein. Vor allem darf niemals das Laster des Murrens aufkommen, in keinem Wort und keiner Andeutung, was auch immer als Anlaß vorliegen mag. (Kap. 34, 1-6)

Für die Seele - Impulse, Anregungen, Gebete

Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche

"Ich setze mich ein für eine Kirche,

die Menschen stärkt und ermutigt, egal ob klein oder groß, Frau oder Mann, mit oder ohne Behinderung.

Ich glaube an Menschen, die aus der Kraft Gottes leben und Mut in die Welt tragen.

Ich liebe Menschen, die sichtbar machen, was für Gott gilt: Du bist wichtig! Du bist ein Geschenk!"

 

(Claudia Ebert, Seelsorgerin für Menschen mit Behinderung, Stuttgart)

Wie ist das Wasser?

Mit einer tiefgründigen Parabel beginnt der amerikanische Schriftsteller David Foster Wallace eine Rede vor amerikanischen Uni-Absolventen. "Schwimmen zwei junge Fische des Weges und treffen zufällig einen älteren Fisch, der in die Gegenrichtung unterwegs ist. Er nickt ihnen zu und sagt: Morgen, Jungs. Wie ist das Wasser? Die 2 jungen Fische schwimmen eine Weile weiter, und schließlich wirft der eine dem anderen einen Blick zuund sagt: Was zum Teufel ist Wasser?" (aus: "Das hier ist Wasser", D.F. Wallace, S.9)

Im Alltag sind wir manchmal blind für die offensichtlichen Dinge in unsrem Leben. Ich sehe einfach nicht, was da ist und wie reich mein Leben oft ist: Ich kenne Menschen, die ich jederzeit anrufen kann; ich liebe und werde geliebt; ich kann jeden Tag aufstehen und kann meinen Atem spüren; die Einkaufsregale sind voll und ich habe jeden Tag etwas Warmes zu essen; ich habe ein Dach über den Kopf und eine großzügige Wohnung; mir steht eins der besten Gesundheitssysteme der Welt zur Verfügung; ich kann gratis die wunderschöne Natur genießen ohne Angst, dass Bomben vom Himmel fallen usw.

Mir hilft der Gedanke mit dem Wasser. Mir geht es besser, wenn ich mir jeden Tag die Frage stelle: wie ist das Wasser heute? Ich versuche in diesen Tagen bewusster wahrzunehmen, was ich sonst so oft übersehe. Und bei Ihnen? Wie ist das Wasser?

Pfingstnovene 2020

In den neun Tagen vor Pfingsten betet die Kirche die Novene. Der Name "Novene" kommt vom lateinischen Wort "novem" - neun. Der Ursprung liegt wohl in dem neuntägigen Gebet um den Heiligen Geist, wie es die Apostel und die Jünger Jesu mit Maria nach der Himmelfahrt Jesu im Abendmahlssaal bis zum Pfingstfest praktizierten.
Die Novene vor dem Pfingstfest ist die älteste Gebetsversammlung. Dies ist das Gebet, das der Herr Jesus selbst am Tag der Himmelfahrt empfohlen hat. Die Kirche erinnert uns daran, dass Pfingsten die Erfüllung und das Ende von Ostern ist. Der Heilige Geist - Neues Leben in Christus - war das Ziel und die Erfüllung aller Aktivitäten Christi.
Papst Leo XIII. hat in seiner Enzyklika "Über den Heiligen Geist" - "Divinum illud munus" von 1897 das Gebet der Pfingstnovene zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten allen Pfarreien der gesamten Weltkirche dringend empfohlen. Bis heute wird dieses Gebet gepflegt: in Gemeinschaft oder einzeln.
Wir haben eine Gebetsbroschüre für eine Novene bereitgestellt, die Sie in der St. Peter- und Paul-Kirche, Weil der Stadt und in der St. Leonhard- Kirche, Dätzingen mitnehmen können.



Pfr. Anton Gruber - Predigt zum Fest Christi Himmelfahrt, 21. Mai 2020, Weil der Stadt

Liebe Schwestern und Brüder,

Als Lesung und Evangelium des heutigen Tages haben wir gerade zwei Texte gehört, die ganz markante Stellungen in der Bibel einnehmen. Der Text des heutigen Evangeliums bildet den Schluss des Matthäusevangeliums und der Text der Lesung steht am Beginn der Apostelgeschichte. Schon allein diese äußerliche Tatsache kann uns ein Hinweis sein, dass Christi Himmelfahrt ein Fest mit einer markanten Bedeutung ist.

Doch was ist das Wichtige an diesem Ereignis der Himmelfahrt Jesu?

Stellen Sie sich die Situation der Jünger am Himmelfahrtstag damals in Jerusalem vor: 

40 Tage ist es nun her seit der Auferstehung Jesu. Das menschliche Wirken Jesu auf der Erde ist zu Ende. Und jetzt wird er zur Rechten seines Vaters erhöht. Damit ist ein wesentliches Kapitel der Geschichte geschrieben. Nun kommt wird ein neues aufgeschlagen. 

Für die Jünger stellt sich die Frage: Was nun? Jesus, der Herr und Meister, der bisher in allem die Marschroute angab, ist nicht mehr unter ihnen. Wie soll es also weitergehen? Und vor allem, die wichtigste Frage von allen: Geht es überhaupt weiter?

Zunächst herrscht eine große Ratlosigkeit unter den Jüngern. Was sollen sie nur tun? Sie haben es symbolhaft gehört: Hilflos schauen sie Jesus nach.

Es braucht den Rat von zwei Männern in weißen Gewändern, die sie auf den Erdboden der Realität zurückholen und sie auf das Erforderliche verweisen: "Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?" (Apg 1,11).

Nicht im Himmel, nicht in irgendwelchen Träumen von einem messianischen Reich, das  irgendwann einmal kommen wird, liegt ihre Zukunft, sondern ganz handfest auf der Erde. 

Auf die Jünger warten wichtige Aufgaben, die Jesus ihnen bei seinem Abschied angekündigt hatte: 

Haben Sie die Worte aus der Apostelgeschichte noch im Ohr? " ihr werdet Kraft empfangen,

wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein

in Jerusalem und in ganz Judäa und Samárien und bis an die Grenzen der Erde." (Apg 1,8).

Jetzt heißt es nicht mehr, nur als Jünger dem Meister hinterherzulaufen, jetzt gilt es, selbst die Verantwortung zu übernehmen. Sie müssen nun selbst die Initiative ergreifen und aktiv werden. An ihnen liegt es nun, der Botschaft Jesu Verbreitung zu verschaffen. Sie müssen für Jesus, der nicht mehr unter ihnen ist, in die Bresche springen.

Das Matthäus-Evangelium spricht dabei eine deutliche Sprache mit dem, was es Jesus als letzte Worte in den Mund legt: 

„… geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.

Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt. (Mt 28,19f).

Eine neue Ära bricht an, eine Ära, in der die Last für die Verbreitung des Glaubens auf den Schultern der wenigen treuen Anhänger des Jesus liegt.

Und, liebe Schwestern und Brüder, die Jünger machen sich an die Arbeit.

Wenn ich heute aus beinahe zweitausend Jahren Entfernung auf diesen bescheidenen Anfang schaue, kann ich nur voller Bewunderung staunen. Was ist nicht aus dem kleinen Haufen, aus dieser Handvoll Männer und Frauen in Jerusalem geworden, die die erste Gemeinde Jesu gebildet haben? Was haben diese einfachen Menschen, meist Fischer vom See Gennesaret, nicht Großartiges geleistet und gewirkt, damit daraus eine weltumspannende Kirche werden konnte, die bis auf den heutigen Tag existiert?

Ich frage mich oft, wie sehr diese ersten Christen von der Botschaft und der Person Jesu begeistert gewesen sein mussten, dass sie all die Strapazen und Mühen auf sich genommen haben, um ihre Erfahrung und ihren Glauben an die Menschen in allen Himmelsrichtungen weiterzugeben.

Und es geht ja noch weiter: Bis heute ist die Kirche damit beschäftigt, den Auftrag Jesu zu erfüllen und die Frohe Botschaft des Christentums in alle Welt hinaus zu tragen. 

Liebe Mitchristen, beim Blick zurück zeigt es sich, dass es in der Vergangenheit immer wieder galt, sich neuen Herausforderungen einer veränderten Zeit zu stellen. Und, ich glaube, Sie stimmen mir zu: es scheint, als ob unserer Generation wieder eine neue Aufgabe aufgetragen wäre. Unser vordringliches Problem dürfte es wohl nicht mehr zu sein, die christliche Botschaft in neue Regionen in Afrika, Südamerika, Asien oder Ozeanien zu verbreiten und dort zu missionieren. (In den sogenannten Jungen Kirchen der Dritten Welt gibt es viele Aufbrüche. Die Kirche dort lebt.)

Es ist vielmehr so, dass wir hier in Europa aufpassen müssen, dass wir mit unserer christlichen Botschaft nicht stillschweigend aus dem Bewusstsein der Menschen verschwinden. Das Wort von der Notwendigkeit der Neuevangelisierung Europas macht schon seit einiger Zeit die Runde.

Noch zehrt unsere Kultur in vielem von den christlichen Werten, die uns von unseren Vorfahren überliefert wurden und für die sie eingetreten sind. Werte wie die Achtung des Lebens, die Menschenwürde, die Nächstenliebe, die Feindesliebe wären auf der Strecke geblieben, wenn nicht das Christentum ausdrücklich den anderen, den Mitmenschen, im Blick gehabt hätte, der als Geschöpf Gottes ebenso das Recht hat zu leben, wie ich selber. Das christliche Menschenbild ist es letztendlich, das uns davon abhält, rücksichtslos nur auf sich selbst und den eigenen Vorteil zu schauen.

Liebe Schwestern und Brüder,

An uns liegt es, die Werte der Mitmenschlichkeit in unserer Zeit zu leben und zu verteidigen.

Dabei müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass es nicht darum gehen kann, uns nur ein Deckmäntelchen der Humanität umzuhängen, das nur so weit reicht, als es dem eigenen Geldbeutel nicht schadet. 

Christentum heißt manchmal auch, auf einen eigenen Vorteil zu verzichten und sich selbst zurückzunehmen, um des Wohles eines anderen willen. 

Ein Jünger und Zeuge Jesu zu sein ist keine leichte Aufgabe. Dazu bedarf es des bewussten Engagements, wie es uns seit der Zeit der Apostel unzählig viele Christen vorgemacht haben. 

Ich muss immer wieder an meine Zeit als Vikar in Heidenheim denken. Dort in der Marienkirche hängt ein Kreuz gesehen, dessen Leib keine Arme hat.

Der eine oberflächliche Grund ist, dass dieser Gekreuzigte aus dem Ende des 13. Jahrhunderts stammt und von ihm nur noch der Korpus existiert und man die Hände nicht einfach nachschnitzen wollte. Der wichtigere inhaltliche Grund aber ist eine Botschaft, die damit ausgedrückt werden soll. In unserer Zeit hat Jesus keine anderen Hände als unsere Hände.

Liebe Mitfeiernde, Wir glauben zwar, dass Jesus Christus mitten unter uns ist, aber wir wissen auch, dass er auf Menschen angewiesen ist, die helfen, seine Botschaft vom Reich Gottes zu verwirklichen.

Das genau ist für mich die Botschaft von Christi Himmelfahrt. Die Zeit, da Jesus als Mensch unter uns Menschen war, ist vorbei. 

An uns liegt es nun, was aus seiner Hinterlassenschaft wird. Wir tragen die Verantwortung dafür. 

Und das genauso in alltäglichen Zeiten, wie auch in Krisenzeiten, wie der jetzigen, in der immer wieder neue Entscheidungen zu fällen sind und man immer wieder auch besonders auf andere schauen muss, die nicht so gut, durch diese Zeit kommen. 

Und Nein: Wir haben keinen Grund zur Hoffnungslosigkeit oder gar Resignation. Jesus hat uns gleichzeitig mit seiner Himmelfahrt seinen Beistand und seine Hilfe in all dem, was wir tun versprochen. Beide Himmelfahrtstexte, die wir gehört haben sprechen explizit davon:  " … ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird;" (Apg 1,8). So heißt es in der Apostelgeschichte. Und das Matthäusevangelium endet sogar mit diesem Satz der Hoffnung und des Zuspruchs an uns alle: „Und siehe,

ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)

In dieser Gewissheit, dass Gott mit seinem Geist bei uns ist, können wir uns, wie ich meine, auch im Jahr 2020 als Christen mit der christlichen Botschaft der Nächstenliebe getrost ans Werk wagen.

Amen.




Der etwas andere Gottesdienst

Einsame anrufen ist Gottesdienst

Hilfe anbieten ist Gottesdienst

Einkaufen für Ältere ist Gottesdienst

Anlächeln ist Gottesdienst

Zuhören ist Gottesdienst

Nächstenliebe ist Gottesdienst

Eine Kerze anzünden ist Gottesdienst

Für andere Menschen beten ist Gottesdienst

Bildstock Krautgärten - Gedanken zum Marienmonat Mai

Mutig vorwärts!

Dankbar rückwärts!

Gläubig aufwärts!

 

Christine Weigel

Predigt des Sonntagsgottesdienstes zum Download

Die Predigt des jeweiligen Sonntagsgottesdienstes des Online-Gottesdienstes in der St. Peter und Paul-Kirche kann auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde  heruntergeladen werden.

www.brenzkirche.de

Ostern

Gott hat

Schluss gemacht

mit dem Schluss

ein Weg

führt weiter

immer

zum Leben

Annette Roth

Gedanken zur Osterkerze der St. Peter und Paul-Kirche

Meine ersten Gedanken waren: kann ich eine Kerze gestalten mit den üblichen Ostersymbolen? In der jetzigen Zeit? Wäre das angemessen, so zu tun, als hätten wir keine Sorgen und Nöte?

Also habe ich eine Form gesucht, alle Leiden der Welt irgendwie symbolisch darzustellen. Und was liegt da näher als die Form des Kreuzes?

Unsere lebenswichtigen Elemente Wasser, Luft und Erde sind durch das leichtfertige bis rücksichtslose Agieren von uns Menschen in einem erbärmlichen Zustand. Schadstoffe in der Luft, Wirbelstürme, der erhöhte Wasserspiegel, Flutwellen, Waldbrände in einem gigantischen Ausmaß und die Verseuchung durch Plastik und Giftstoffrückstände treffen uns alle, vorwiegend jedoch die Ärmsten der Armen. 

Wir leben wie die Made im Speck und halten uns aus der Not flüchtende Menschen vom Leib, indem wir die europäischen Grenzen dicht machen. Jedoch nutzen wir nach wie vor alle Vorteile, die uns der globale Handel bietet.

Das Corona-Virus stellt uns nun zusätzlich vor nie gekannte Herausforderungen. Geschlossene KiTas, Schulen, Universitäten, Hotels, Restaurants und Einzelhandel, Kultureinrichtungen, Pflegeheime, Krankenhäuser, ja auch Kirchen. 

Wie viele Menschen sind in ihrer Existenz bedroht, wie viele Menschenleben rafft das Virus dahin? Wie viele Menschen sind überfordert und alleingelassen. 

Und all das, was uns in solchen Notsituationen helfen könnte, ist durch die notwendige Kontaktsperre unterbunden – menschliche Zuwendung und Nähe.

Und jetzt? Was hat das alles mit der Auferstehung Christi zu tun? 

Die Überwindung von Leid und Tod gibt uns Christen Trost, Hoffnung und Zuversicht auch in unserer Zeit.

Christus als das Licht der Welt strahlt in der Mitte des Kreuzes über all die Schreckensbilder hinaus.

„Christus meine Zuversicht“ (auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, wie es im Liedtext weiter heißt), schien mir passend als Zuspruch für das Jahr 2020.

Die Osterkerze soll uns Christen auch über das Osterfest hinaus wachrütteln, zum Nachdenken anregen und zum Handeln anleiten.

M. Rose Sorg

Predigt am Ostersonntag 2020 von Pfarrer Anton Gruber

Liebe Schwestern und Brüder,

die Corona-Pandemie betrifft wohl jeden von uns. Unglaublich, dass solch ein kleines Virus in so kurzer Zeit die gesamte Gesellschaft lahm legen kann. Und dies dazu weltweit.

Gebannt schauen wir auf die täglich neu aktualisierten Infektionsraten und müssen leider Gottes auch die dazu gehörigen Sterberaten zur Kenntnis nehmen. Das Virus hat vielen Menschen Tod und Leid gebracht.

Da ist es natürlich allzu verständlich, dass das heutige Fest, dass Ostern umso mehr auf den Prüfstand gestellt wird. Wird doch am heutigen Tag ganz dezidiert der Sieg des Todes über das Leben propagiert - mit der Gallionsfigur Jesus von Nazareth als Auferstandenem Gottessohn vorne dran.

So stellt sich drängend die Frage nach dem Wahrheitsgehalt dieses Festes;

Kann das wahr sein?

Kann das wahr sein, liebe Schwestern und Brüder, dass tatsächlich ein Mensch von den Toten auferstanden sein soll? Widerspricht das nicht all unseren Erfahrungen und unserem ganz normalen Menschenverstand?

Kann das wirklich wahr sein, was da im Evangelium von diesem Jesus von Nazareth behauptet wird? Dass das Grab leer sei, er von den Toten auferstanden sei und dann seinen Freunden erschienen sei? Ist das wirklich zu glauben?

Drängt sich bei genauerem Nachdenken da nicht der Gedanke auf, dass man so eine Geschichte vielleicht Menschen vor 2000 Jahren erzählen konnte, die in einer Welt des Orient und der Geschichten von 1001 Nacht aufgewachsen sind, aber doch nicht uns – den aufgeklärten und naturwissenschaftlich gebildeten Individuen des 21. Jahrhunderts?

Wir wissen doch alle, dass das was tot war, tot bleibt – und da können auch nicht die Fantasien einzelner Menschen etwas daran ändern, die sich nach ihrem Tod einfrieren lassen in der Hoffnung, dass in ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten sie wieder durch den Fortschritt der Technik zum Leben erweckt werden könnten. 

Nein, ein Toter kehrt nicht mehr zum Leben zurück, klar – Wiederbelebung in den ersten paar Minuten in bestimmten klar umrissenen Fällen ausgenommen, aber bei einem, dessen Herz von einer Lanze durchbohrt war: ausgeschlossen!

Aber wieso glauben wir, wieso glaubt die Kirche trotzdem daran? Und wiese schöpfen wir daraus für uns Hoffnung?

Ist das nur ein stures Festhalten an einer alten überlieferten Glaubenslehre wider besseres Wissen, oder gibt es dafür einen nachvollziehbaren Grund?

Schauen wir uns deshalb doch einmal die Menschen der damaligen Zeit etwas genauer an, die uns von einer vermeintlichen Auferstehung berichten. Ich habe mir die Mühe gemacht und einige ihrer Aussagen und Begebenheiten zusammengestellt:

Maria Magdalena im Johannesevangelium, (das wir gerade gehört haben): 

„Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.“ (Joh 20,2).

Das scheint sich ja nicht gerade sehr enthusiastisch anzuhören nach dem Motto: Auferstehung Jesu – klar, das haben wir ja schon immer gewusst!

Und genau das gleiche Bild bietet sich in den anderen Evangelisten:

Als die Frauen am Grab die Botschaft von der Auferstehung durch die Engel am Grab gesagt bekommen heißt es im Markusevangelium: 

„Da verließen sie das Grab und flohen; denn Schrecken und Entsetzen hatte sie gepackt. Und sie sagten niemand etwas davon; denn sei fürchteten sich.“ (Mk 16,8)

Und als Maria von Magdala kurz danach von ihrer Erscheinung Jesu den Jüngern berichtet, lesen wir - wen wundert es noch: 

„Als sie, die Jünger, hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht“ (Mk 16,11). 

Und nachdem zwei andere Jünger – wohl die Emmausjünger, die vor von Lukas kennen, ebenfalls von einer Erscheinung Jesu berichten dieselbe Sachlage: 

„... und auch ihnen glaubte man nicht“ (Mk 16,13).

Und beim Evangelisten Lukas? Ich denke, ein paar Zitate sprechen auch hier Bände: 

„Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätzt und glaubten ihnen (den Frauen) nicht“  (Lk 24,11). Selbst bei der Erzählung der Emmausjünger, die wir morgen wieder hören/heute gehört haben, gibt es einen Sachverhalt, der oft übersehen wird. Es ist uns allen klar, dass die Jünger traurig nach Hause gehen, weil ihr Lebensinhalt, nämlich Jesus Christus, tot ist, aber was uns oft nicht klar ist: Die Jünger hatten bereits von der Auferstehung gehört, aber glaubten einfach nicht daran:

„Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seinen ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber fanden sie nicht.“ (Lk 24, 22ff).

Bei Matthäus, der einige Jahre später als Markus sein Evangelium verfasste, kommt dieser Unglaube zwar nicht mehr so deutlich zum Ausdruck, aber selbst hier liest man bei der Erscheinung Jesu auf dem Berg in Galiläa: „

Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel“ (Mt 28,17)

Und muss ich ihnen tatsächlich als weiteren Beleg noch die Geschichte vom „ungläubigen“ Thomas erzählen? Ich denke kaum.

Von wegen damalige Menschen, die alles glauben und jedes Märchen für bare Münze nehmen. Oder gar die Vermutung, die Jünger hätten ja gewusst, dass Jesus auferstehen müsse. Das sei ja für sie als engste Begleiter Jesu wohl glasklar gewesen. Tatsächlich finden wir in den Evangelien immer wieder Aussagen Jesu zu seinem Tod und sogar zu seiner Auferstehung. Aber hören Sie selbst bei Markus Kapitel 9: 

„Er (Jesus) sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen“ (Mk 9,31f).

Und bei Lukas, sogar ganz konkret: 

„Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird sich alles erfüllen, was bei den Propheten über den Menschensohn steht: Er wird den Heiden ausgeliefert, wird verspottet, misshandelt und angespuckt werden und man wird ihn geißeln und töten. Aber am dritten Tag wird er auferstehen. Doch die Zwölf verstanden das alles nicht; der Sinn der Worte war ihnen verschlossen und sie begriffen nicht, was er sagte“ (Lk 18,31ff).

Liebe Mitchristen, merken Sie?

Die Menschen damals waren kaum anders als wir heute. Sie hatten auch ihren Verstand und ihre Vernunft und die sagte ihnen zuallererst mit allen Fasern ihrer Person, dass so etwas wie Auferstehung nicht sein konnte. Sie rechneten einfach nicht damit, genauso wenig wie wir. Es konnte keiner, der tot war, plötzlich wieder ins Leben gehen – und dazu noch auf eine – sagen wir mal übermenschliche Weise. Denn sie wissen, es geht ja nicht darum, dass Jesus einfach wieder so lebendig wie vorher bei ihnen gewesen wäre. Sie kennen sicher die Erzählungen, dass Jesus plötzlich aus dem Nichts erscheint, dass er irgendwie wie der ihnen bekannte Jesus ist, aber doch auch anders, dass er durch Türen und Wände gehen kann und trotzdem mit ihnen Brotzeit hält. 

Seine Jünger und Anhänger waren wirklich nicht leichtgläubig, das kann man nach dem Studium der biblischen Quellen wirklich nicht behaupten und sie mussten erst nach und nach überzeugt werden, dass das mit der Auferstehung Wirklichkeit geworden ist. Aber sie ließen sich dann doch von der Macht des Faktischen überzeugen.

Doch können wir ihrem Zeugnis glauben? 

Nun, wie überzeugend wollen sie den Nachweis? Genügt es, wenn ich sage, das von den zwölf Aposteln - den für Judas nachnominierten Matthias eingeschlossen – genau elf für diese Botschaft der Auferstehung Jesu Christi ihr Leben ließen, einer Botschaft, die sie zunächst so gar nicht glauben wollten und die sie dann bis aufs letzte Verteidigten?

Mich überzeugt dies auf jeden Fall. Ja, es gab und gibt diese Auferstehung Jesus. Und durch diese Auferweckung Jesu ist für uns alle ein ganz neues Leben aufgeschlossen worden. Der Tod hat nicht nur für Jesus, sondern auch für uns keine endgültige Macht mehr. Wir dürfen gewiss sein: uns erwartet ewiges Leben in der Fülle bei Gott.

Das ist die Botschaft der Auferstehung und das ist die Botschaft von Ostern. Dafür steht das Zeugnis der Frauen, der Apostel und der übrigen Jünger, die sich auch erst daran gewöhnen und davon überzeugt werden mussten, für die aber dann doch irgendwann felsenfest klar war: Das völlig Unmögliche ist tatsächlich passiert: Ein Toter ist auferstanden. Und dieser Auferstandene ist Jesus Christus, Gottes Sohn. 

Auch wenn Gott, bei der Corona-Pandemie, wie bei dem Leiden und Sterben seines Sohnes nicht eingreift und einen Notknopf drückt, da er meiner Meinung nach dadurch, so schwer dies zu ertragen ist, in die Freiheit von uns Menschen eingreifen würde. Das eine ist klar: 

Am Ende siegt das Leben. Das ist uns verheißen. Und diese Hoffnung kann uns Kraft und Mut geben, auch für die Bewältigung der jetzigen Krise.

Amen.

"Durchgesetzt"

Gerade jetzt setzt sich der Frühling durch.

Gerade jetzt setzt sich Solidarität untereinander durch.

Gerade jetzt setzt sich Gemeinschaft durch.

Gerade jetzt bist du Gott uns ganz nah.

Deine Liebe und deine Barmherzigkeit

haben sich schon vor über 2000 Jahren durchgesetzt.

So auch heute.

Immer wieder neu.

Postulantin Sabine aus Reute

Litanei in Zeiten von Corona

Gott,

sei uns nahe in diesen schweren Wochen.

Sei nahe denen, die dich besonders brauchen.

In die unermüdlich schaffenden Hände - leg deine Kraft.

In unruhige und aufgewühlte Herzen - deine Ruhe.

In unsre Ängstlichkeit - deine Hoffnung.

In Einsamkeiten - deine bergende Nähe.

In unser Tasten und Suchen - deine Kreativität.

Ins Brückenbauen zueinander - deine Regenbogen-Statik.

In unsere Unruhe - deine Stille.

In kranke Lungen - deine Heilung.

In verzweifelte Herzen - deinen Trost.

In gefährdete Immunsysteme - deinen Schutz.

In unseren kleingläubigen Geist - leg deine Zusage:

Ich bin da.

Amen.

Annette Gawaz

Predigt am Gründonnerstag 2020 von Pfarrer Anton Gruber

Liebe Schwestern und Brüder,

mit diesem Gottesdienst beginnt das sogenannte Triduum, die Heiligen drei Tage: Gründonnerstag, Karfreitag und dann Karsamstag mit der Osternacht.

Miteinander schauen wir auf das, was Jesus Christus vor beinahe 2000 Jahren passiert ist, auf sein Leiden und Sterben und seine Auferstehung.

Zwei Jahrtausende sind eine lange Zeitspanne. Da kann verständlicherweise der Eindruck entstehen, dass diese Geschichte mit Jesus zwar eine nette historische Episode sei, dass dieses Geschehen aber mit uns modernen Menschen relativ wenig zu tun habe. 

Wir, die wir so ganz anders leben, in einer ganz anderen gesellschaftlichen Situation und zudem in diesem Jahr mit ganz anderen Problemen in Sachen Corona-Pandemie. Da scheinen zweitausend Jahre und das Einzelschicksal eines Menschen damals in der jüdischen Provinz meilenweit weg.

Doch Sie wissen alle, ich wäre nicht Pfarrer, wenn ich dieser Ansicht nicht auf das Heftigste widersprechen würde. Und glauben Sie mir, dies tue ich nicht nur aus beruflichem Ethos sondern mit dem Brustton meiner eigenen Überzeugung.

Mit selbst ist es nämlich ein Dorn im Auge, wenn Menschen auf der einen Seite das Weihnachtsfest mit riesigem Brimborium total überhöhen, Ostern dagegen stiefmütterlich behandeln, vielleicht noch geschmückt mit einem kleinen Blick auf den Osterhasen und die Ostereier, welche nur am Rande mit diesem Fest zu tun haben.

Weihnachten als Fest der Menschwerdung des Gottessohnes ist tatsächlich wichtig. Es ist gewissermaßen der Startschuss des Lebens Jesu. Aber seine Botschaft, seine Bedeutung als Erlöser der Menschheit, die kommt erst in den Geschehnissen damals in Jerusalem während dieser drei Tage zum Tragen.

Und ein zweites ist mir wichtig: es geht auch nicht um eine Fixierung auf die Auferstehung am Osterfest. Wichtig ist das ganze dynamische Geschehen, das sich in diesen Tagen ereignet hat: Paschamysterium nennt dies das zweite Vatikanische Konzil: das Ostergeheimnis.

In Gesprächen über die Bedeutung von Ostern behaupte ich immer wieder gerne, dass in diesen Tagen, angefangen beim Palmsonntag bis hin zum Ostersonntag alle Gefühle und Empfindungen von uns Menschen wie in einem Brennglas im Geschehen rings um den Tod und die Auferstehung Jesu damals um das Jahr 30 herum in Jerusalem enthalten sind:

Der himmeljauchzende Jubel am Palmsonntag, der dann bald in Hass und Verachtung am Karfreitag umschlagen wird, das Gefühl der Gemeinschaft beim Abendmahl, das Unverständnis in Sachen Fußwaschung, das wir gerade vorher gehört haben, der Verrat durch Judas, die Angst Jesu und sein innigstes Gebet im Garten Gethsemane, die völlige Unbekümmertheit oder sage ich Naivität bei den Jüngern, die einschlafen, statt mit ihm zu wachen, die infame Handlung des Judas, Jesus mit dem Bruderkuss auszuliefern, das Im-Stich-Lassen und Abhauen der meisten seiner Jünger, die Verleugnung durch Petrus, dann das Scheinverhör durch den Hohen Rat, die Schläge, die Verspottung und Demütigung Jesu durch die Soldaten und den König Herodes mit der Dornenkrone und dem Purpurroten Mantel. Der hass seiner Ankläger und dann der Höhepunkt: das ungerechte Urteil des Pilatus, der seine Hände in Unschuld waschen will mit dem anschließenden Kreuzweg und der Kreuzigung: unschuldig, verlacht und verspottet. Und dann der Tod, das scheinbare Ende, das Aus. 

Liebe Schwestern und Brüder, wenn wir Weihnachten ernst nehmen, und wenn in diesem Jesus tatsächlich der menschgewordene Gottessohn all dies erleidet, dann können wir ermessen, welche Liebe Gott zu uns Menschen hat. Dieser Jesus Christus, kennt menschliches Leben damit aus eigener Anschauung in all seinen Facetten. Gott ist seitdem nicht mehr nur Zuschauer. Er ist seit dieser Zeit ein mit uns Menschen Mitlebender und Mitleidender - und das gilt für alle denkbaren Situationen, in die wir Menschen geraten. Und das gilt eben auch heute, beinahe 2000 Jahre später und das gilt auch jetzt in dieser Krise der Menschheit durch das Coronavirus. 

Gott ist bei denen, die Angst und Sorge haben, Gott ist bei denen, die krank sind, Gott ist sogar bei denen, die Opfer dieser Krankheit wurden, und bei all denen, die um sie trauern.

Natürlich stellt sich hier aber sofort die Frage, die die Menschheit seit Menschengedenken angesichts von Krankheit, Leid und Tod bewegt: Warum greift Gott nicht ein?

Der Blick auf Jesus, seinen Sohn, zeigt: auch damals ist er nicht eingeschritten, auch damals hat er nicht mit einem Fingerschnipp einfach alles Böse weggefegt. Nein, Gott hat in seinem Sohn all das Böse und Leid durchlitten.

Auch wenn ich, wie so viele Denker und Theologen vor mir, darauf keine abschließende Antwort habe, habe ich den Eindruck, dass diese scheinbare Untätigkeit Gottes wohl mit der Freiheit von uns Menschen zusammenhängt. Diese hat für uns und unser Personsein eine zentrale und existentielle Bedeutung. Wir sind eben nicht nur Roboter, welche nach irgendeinem Algorithmus ihr Programm abspulen und die man mit einem Update einfach umprogrammiert, wenn etwas fehl läuft. Nein, Gott hat uns, und das steht bereits im ersten Kapitel der Bibel, Vernunft und Verstand und die persönliche Freiheit gegeben, hat uns ihm ähnlich erschaffen

Liebe Mitchristen,

Nein, Gott greift nicht in laufende Prozesse ein. Aber eines tut er, und davon bin ich überzeugt: er ist mit seinen Gedanken bei uns, er leidet mit uns Menschen, er gibt uns Kraft und Mut in schwierigen Situationen. 

Und noch etwas hat er bereits getan: Durch die Auferweckung seines Sohnes am dritten Tag hat er ein ganz klares Zeichen gesetzt: Am Ende siegt nicht das Böse, am Ende siegt auch nicht das Leid oder der Tod. Am Ende siegt das Leben. Und dies ist uns allen, seinen Kindern verheißen.

Dies feiern wir in jeder Messfeier, dies feiern wir ganz besonders heute in der Feier des letzten Abendmahls. Das Brot und der Wein sind uns Zeichen, dass Jesus Christus bei uns ist, ja er selbst ist dieses Brot und dieser Wein, sie sind sein Leib und sein Blut. Er gibt sich uns als Kraftquelle für unser Leben - auch und gerade in dieser Zeit der Corona-Pandemie.

Amen.

Wort der Woche

Franziskus:Herr, überlass uns nicht den Stürmen!

In einer historischen Zeremonie vergangenen Freitagabend ganz allein auf den Stufen des Petersdoms hat Papst Franziskus die Hilfe Gottes gegen die Corona-Pandemie herabgerufen. Am Ende des „urbi et orbi“ Segens betete der Papst:

„Herr, du möchtest, dass wir keine Angst haben;
Doch unser Glaube ist schwach
Und wir fürchten uns.
Du aber, Herr, überlass uns nicht den Stürmen.
Sag zu uns noch einmal: „Fürchtet euch nicht!“

Wort der Woche

Corona-Zeit: vom Ich zum WIR

Eine Zeit der Erkenntnis: mein Leben ist zerbrechlich! Geschenkte Zeit!
Eine Zeit der Langsamkeit: runter vom Vollgas und ein paar Gänge zurückschalten; die kleinen Dinge wieder wertschätzen wie z.B. ein gutes Buch lesen, die erwachende Natur wahrnehmen, Nähe schätzen lernen usw.
Eine Zeit für Nächstenliebe: kümmern wir uns umeinander und schauen wir wer Unterstützung braucht! Mich fragen: wen könnte es hart getroffen haben? Wer braucht meine Hilfe?
Eine Zeit für Gemeinschaft: miteinander sprechen, miteinander Kaffee trinken, miteinander kochen, miteinander spielen, miteinander sich in der Natur bewegen, miteinander telefonieren usw.
Eine Zeit für das Gebet: die Menschen, die mir am Herzen liegen und alle, die im Einsatz für andere an die Grenzen ihrer Kräfte gehen, in das Licht Gottes halten. Um Gottes Beistand für unser Land und unsre Welt bitten: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7) Oder mit den Worten eines bekannten Taizé-Liedes: „Nada te turbe, nada te espante…“ deutsch: nichts beunruhige dich, nichts ängstige dich, wer Gott hat dem fehlt nichts.
JS